Einige von euch haben es sicher schon mitbekommen: Wir versuchen nun schon seit ca. 2 Jahren, unseren Besitz zu minimieren.
Der erste Auslöser war die Tatsache, dass wir zusammengezogen sind. In dieser Zeit konnten wir einfach nicht mehr leugnen, dass wir zu viel Zeug hatten. Da gab es massenhaft Stifte aus Kindertagen, viele Ordner mit Mitschriften aus der Schule, Berge verstaubter Kleidung und unzähligen Kram, der zu vergessenen Hobbies gehörte. Da wurden selbst 86m² zu klein.
Also raus damit … aber wie?
Zuerst öffneten wir alle Laden und sahen jedes Regal durch und entfernten alles, was tatsächlich nicht mehr zu gebrauchen war. Dabei flogen hauptsächlich abgetragene Kleidung, abgelaufene Lebensmittel und kaputte Dinge aus der Wohnung.
Das war jedoch nur ein Bruchteil unseres Besitzes. 1-2 Ausflüge ins Altstoffsammelzentrum später war die Wohnung immer noch voller Zeug, aber es war immerhin kein Müll mehr darunter. Der erste Unmut war vorerst beseitigt.
Die zweite Welle der Entrümpelung startete ca. 1 Jahr später. Irgendwie schaffte es unser neuer Netflix Account, unser Problem zu erkennen und mir die Dokumentation Minimalism: A Documentary About the Important Things vorzuschlagen. Die Hauptakteure (The Minimalists) hatten sofort einen neuen Fan gewonnen. Ich hörte mir danach auch einige Folgen von deren Podcast an und fragte mich immer wieder: Was sind die wichtigen Dinge in unserem Leben und welchen anderen Ballast können wir loslassen?
Das war genau die Motivation, die ich gesucht hatte. Nun war es an der Zeit ehrlich zu sein:
Dadurch konnte ich von vielen Dingen loslassen und steckte nebenbei auch Hannes an, der diese Einstellung ein paar Podcast-Folgen später ebenfalls übernahm. Gemeinsam füllten wir mehrere Autos voller Zeug, das wir zu Hannes‘ Mama in die Schule, zur Flüchtlingshilfe Linz und ins Altstoffsammelzentrum brachten.
Ein Gefühl des Aufatmens und der Freiheit folgte dem Loslassen. Nicht nur das Loslassen von all dem Zeug tat gut, sondern auch das ersatzlose Streichen der Punkte auf unseren ToDo-Listen, die zu diesem Zeug gehörten. Diese Punkte hatten sich mit der Zeit in unterbewusste Verpflichtungen verwandelt, die beständig an uns nagten und Energie fraßen. Jetzt sind sie nicht mehr da.
Die dritte Entrümpelungswelle wurde Anfang des Jahres 2019 ausgelöst. Aufräumen mit Marie Kondo war die neueste Serie auf Netflix, die mir natürlich sofort vorgeschlagen wurde.
Schon einige Wochen vor dem großen Hype um diese Serie hatte ich alle Folgen gesehen und die Audioversion des Buches gehört. Diese neue Sichtweise, sich nur noch mit Dingen zu umgeben, die einem „Freude schenken“, brachte mich dazu, nochmal einige Säcke voller Zeug loszuwerden.
Nun stehen wir kurz vor Beginn unserer großen Reise und es stellt sich immer öfter die Frage, was wir mitnehmen sollen. Eine ganz pragmatische Antwort lautet: Alles, was sich ausgeht.
Laut Gepäckvorschriften sind das pro Person:
Was wir völlig ungerührt zurücklassen, sind diverse Gebrauchsgegenstände (z.B. Zahnpasta, Sonnencreme, Taschentücher, usw.). Das besorgen wir alles vor Ort, da wir es sowieso spätestens nach ein paar Wochen nachkaufen müssten.
Übrig bleiben:
Was sich dann tatsächlich alles ausgeht, werden wir euch noch verraten. Wir versuchen uns aber an folgendem Songtext zu orientieren:
Du nimmst all den Ballast
Silbermond
Und schmeißt ihn weg
Denn es reist sich besser
Mit leichtem Gepäck
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Echt eine schwierige Herausforderung die aber auch viel Platz für neues mit sich bringt. 🙂
Ein Tipp: Kauft euch ein Handy mit einer erstklassigen Kamera und viel Speicherplatz dann fallen alle übrigen Kameras und Videogeräte weg.
Dnan fehlt nur noch ein Tablet mit einer Tastatur mehr braucht man doch nicht oder?
Wann dürfen wir euch besuchen?
Ich bin entzückt über das versteckte Kompliment. Danke, Bussi 😘